Klimawandel

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Gut vorbereitet auf den Klimawandel in Indien, Nepal und Bangladesch

Bangladesch ist eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder der Welt. Obwohl es nur zu 0,56 % der weltweiten Emissionen beiträgt, liegt es auf Platz 7 der am meisten gefährdeten Staaten.

Konkret macht sich der Klimawandel in extremen Wetterereignissen, vor allem Überschwemmungen, bemerkbar. Ohnehin ist das Land durch seine geographische Lage am Golf von Bengalen exponiert und häufig Tropenstürmen ausgesetzt. Da zwei Drittel des Gebietes weniger als 4,5 Meter über dem Meeresspiegel liegen, stellt der Anstieg des Meeres eine große Gefahr dar und wird viele Menschen aus ihrem Zuhause vertreiben. Ein Drittel der Bevölkerung in Bangladesch lebt direkt an der Küste. Es wird geschätzt, dass im Jahr 2050 jeder siebte Bangladeshi Klimaflüchtling sein wird. Es heißt also: sich wappnen und vorbereiten auf die jetzt schon sehr konkret benennbaren Einschnitte, die der Klimawandel hier bringen wird. 

Bangladesch wird vom Klimawandel stark betroffen sein und ist es schon heute

Sundarbans - die größten Mangrovenwälder der Welt

Bangladesch liegt nicht nur am Golf von Bengalen, sondern ist auch bekannt für seine zahlreichen Wasserläufe. Sie bringen reiche landwirtschaftliche Böden hervor, ermöglichen Reisen mit dem Boot und schaffen Zugang zum Rest Südasiens und der Welt.

Im Mündungs- und Überschwemmungsgebiet der Flüsse Brahmaputra, Ganges und Meghna, die Regenfälle aus dem Himalaya sowie saisonal große Wassermassen aus der Monsunzone ins Meer ableiten, befinden sich die Sundarbans -  die größten Mangrovenwälder der Erde. Dieses UNESCO Weltnaturerbe, an der Grenze zu Indien, beheimatet ein reichhaltiges Ökosystem. Sowohl in Bangladesch als auch im indischen Westbengalen schützen Nationalparks das Gebiet. 

Mangroven erfüllen eine wichtige Funktion im Ökosystem. Sie verhindern die Erosion von Küsten ebenso wie Überschwemmungen. Außerdem bilden die Sundarabans für viele Fischer der Region die Lebensgrundlage. Doch der indische Teil der Sundarbans gilt bereits heute als gefährdet. Neben Zyklonen ist auch menschliches Wirken dafür verantwortlich. Weil die Böden der Region zunehmend versalzen, weichen die Bauern auf andere Gebiete aus, nicht selten werden dafür Mangrovenwälder abgeholzt. So greift die ökologische Zerstörung weiter um sich, ein Teufelskreis. Die arme Bevölkerung ist Katastrophen oft schutzlos ausgeliefert. Die bisher vorhandene Katastrophen­vorsorge und das Katastrophenmanagement sind meist unzureichend und häufig mangelt es an Koordination. Insgesamt droht die Region zunehmend unbewohnbarer zu werden.

Unter der steigenden Armut, die mit dem Wegfall der natürlichen Lebensgrundlagen einhergeht, leiden besonders Frauen. Das Risiko sexueller Gewalt, einschließlich Menschen­handel und Kinderheirat, steigt. Not und wirtschaft­licher Druck führen häufig zu Ausbeutung und Missbrauch von Frauen und Mädchen.

Die Sundarbans sind eines der groessten Mangrovengebiete der Welt

Warum die Abholzung der Mangroven so dramatisch ist

Bis zum Jahr 1998 waren die Sturmfluten in Bangladesch größtenteils von der “grünen Wand” der Sundarabans aufgehalten worden. Doch in diesem Jahr wurden 70 % des Landes überflutet. Der Grund dafür, dass die Mangroven nicht mehr richtig funktionieren, ist eine Kombination aus mehreren Faktoren. Die Ränder der Mangrovenwälder wurden und werden illegal abgeholzt, während der steigende Meeresspiegel das Salzwasser immer weiter ins Land hinein spült. Zudem hat die Menge des Süßwassers, das aus Norden strömt, stark abgenommen. Staudämme am oberen Flusslauf sind dafür verantwortlich. Viele Baumarten vertragen den versalzenen Boden nicht und sterben ab. So ist Bangladesch vom steigenden Meeresspiegel als Folge des Klimawandels besonders betroffen. Da das Wurzelwerk keinen Halt mehr findet, werden immer weitere Teile der Mangroven weggespült, sodass in einigen Gebieten der Sundarabans jährlich bis zu 1,80 Meter durch das Meer erobert werden, das Land wird so immer weniger. Um den Prozess zu stoppen, ist neben der Aufforstung vor allem die Schaffung alternativer Lebensgrundlagen wichtig, die einen nachhaltigen Erfolg der Maßnahmen sichern kann.

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Wie wir die Anpassungen an den Klimawandel unterstützen

Um dem Klimawandel zu begegnen braucht es starke Gemeinschaften auch ueber Landesgrenzen hinaus.

Gemeinsam mit Partnerorganisationen in Bangladesch und Indien schaffen wir mit unserem Projekt “Klimawandel: Starke Gemeinschaften und angepasste Ökosysteme” die Voraussetzungen, den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels ganzheitlich zu begegnen. Durch ein Netzwerk aus Dorf­gemein­schaf­ten, staatlichen und lokalen Behörden verbessert sich einerseits das Katastrophenmanagement dauerhaft. Andererseits fördern die Behörden aktiv moderne und nachhaltige Landwirtschaft und unterstützen die lokalen Bauern bei der Umstellung auf diese Landwirtschaft. Ganz besonders stärken wir die Situation von Frauen in der Region und ihren Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen. 

  • Gemeinsam mit lokalen Behörden bauen wir ein Expertennetzwerk in den Bereichen Klimawandel, Katastrophenmanagement, nachhaltige Fischerei und Landwirtschaft auf. Nationaler und länderübergreifender Erfahrungsaustausch von Expert:innen gegen Ende des Projekts und darüber hinaus dient der Vertiefung der Erkenntnisse und Ausweitung der Initiativen. 

  • Im Rahmen unseres Klimawandel-Projektes werden Berater:innen ausgebildet, die direkt mit den Dorfgemeinschaften arbeiten. Die “Climate Champions'' begleiten sie bei der Umstellung auf klimaangepasste Landwirtschaft und informieren sie über Katastrophenschutz. Außerdem schulen wir die Führungs-und Beratungskompetenzen von Gemeindevertreter:innen, Jugend- und Frauengruppen für den Katastrophenfall. Schließlich werden Behördenvertreter:innen zum Thema ökologische und klimafreundliche Entwicklungsmaßnahmen geschult.

  • Wiederkehrende Kampagnen zur klimafreundlichen Landwirtschaft schaffen Bewusstsein für das Thema in der Öffentlichkeit und unterstützen die Bemühungen aller Beteiligten. Die lokalen Kleinbauern werden so auf das Thema aufmerksam gemacht. Zusätzlich werden auch sie in Methoden moderner und klimafreundlicher Landwirtschaft geschult.

MOYNAS GESCHICHTE

Moyna ist jetzt Klima-Champion

Das Dorf Gopalganj liegt im Bezirk South 24 Paganas in Westbengalen, einem Gebiet, das notorisch anfällig für Zyklone und saisonale Überschwemmungen ist. In den letzten Jahren hat der Druck auf die Dorfbewohner aufgrund des Klimawandels zugenommen. Überschwemmungen und Wirbelstürme werden immer häufiger und heftiger, zerstören oft die Häuser der Menschen und entziehen ihnen die Lebensgrundlage.

Ende 2021 begann Karuna mit Unterstützung des BMZ ein neues Projekt, das den Bauern in den von Überschwemmungen betroffenen Dörfern hilft, sich besser gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen.

Konkrete Hilfe gegen Folgen von Ueberschwemmungen in Bangladesch leisten Beraterinnen in der Landwirtschaft.
Anführungsstriche

Moyna berät über den Einsatz von organischen Düngemitteln und Pestiziden zur Behandlung von durch Überschwemmungen versalzten Böden.

Moyna Mondal ist Teil eines Netzwerks von freiwilligen Helfer:innen, die als "Klima-Champions" bekannt sind. Sie arbeitet in einer Gruppe von zehn Dörfern, darunter auch Gopalganj und hilft Kleinbauern bei der Anpassung ihrer Landwirtschaft an die veränderten Bedingungen durch den Klimawandel. Im Rahmen ihrer Arbeit nimmt sie Bodenproben, die in einem lokalen Zentrum, einer so genannten Klima-Klinik, analysiert werden. Anhand dieser Informationen berät sie die Kleinbauern, wie sie ihre Anbaumethoden an die spezifischen Bedingungen in ihrem Dorf anpassen können. Stolz zeigt sie ihren Tablet-Computer, den sie immer dabei hat. Hiermit hat sie Zugriff auf ein Online-Handbuch für den Anbau von Nutzpflanzen und findet schnell, welche Arten von Nutzpflanzen für die verschiedenen Bodenbedingungen geeignet sind. Sie berät auch über den Einsatz von organischen Düngemitteln und Pestiziden zur Behandlung von Böden, die durch Überschwemmungen versalzen sind. Das Projekt unterstützt vorrangig Bäuerinnen, die aufgrund der traditionellen Geschlechterdiskriminierung in der Regel weniger für ihre Arbeit erhalten als ihre männlichen Kollegen.

Durch das Erlernen dieser neuen Anbaumethoden können die Dorfbewohner ihr Einkommen aus der kleinbäuerlichen Landwirtschaft verdoppeln und sich vor den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels schützen. Das Projekt nutzt mehr als 40.000 Kleinbauern und ihren Familien in gut 300 Dörfern. Es gibt den Menschen in den klimatisch gefährdeten Gebieten in Westbengalen, Assam und im Bezirk Khulna in Bangladesch die Mittel an die Hand, mit denen sie den Folgen des Klimawandels trotzen können.

Klimawandel Projekte

Spende für Anpassung an den Klimawandel

Mit 100 € im Monat können wir zum Beispiel Klima-Champions wie Moyna für ihren Einsatz vergüten. 50 € im Monat kosten die Materialien für die Bodenanalysen. Mit 25 € im Monat können wir die Selbsthilfegruppen der Bäuerinnen und Bauern unterstützen, in denen sie lernen, ihre Anbaumethoden anzupassen.

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