Resilienz angesichts des Klimawandels durch naturbasierte Lösungen im Gangesdelta
BETEILIGTE PERSONEN
51.400
THEMEN
Klimawandel
Lebenserwerb
ORTE
Indien, Nepal und Bangladesch
Laufzeit
2024 -2028
GEFÖRDERT VON
Was sind die Herausforderungen?
Das Ganges-Brahmaputra-Delta ist eine dicht besiedelte Region und umfasst die größten Mangrovenwälder der Welt. Das Flussdelta gilt als Hotspot des Klimawandels und ist Schauplatz einer steigenden Zahl an Naturkatastrophen. Durch Wirbelstürme, Überschwemmungen, Landerosion, Anstieg des Meeresspiegels und Eindringen von Salzen sehen die von Landwirtschaft und Fischerei abhängigen Bewohner sich konfrontiert mit dem Verlust von Anbauflächen, mit unsicherem Grundwasser und zunehmender Armut, Vertreibung sowie mit fehlendem Zugang zu Sozialleistungen. Besonders Frauen leiden unter den Auswirkungen: Das Risiko sexueller Gewalt, einschließlich Menschenhandel und Kinderheirat, steigt. Not und wirtschaftlicher Druck führen häufig zu Ausbeutung und Missbrauch von Frauen und Mädchen. Die steigende Armut zwingt Menschen, Ressourcen zunehmend weniger nachhaltig zu nutzen. Die Umwandlung von Waldflächen zu landwirtschaftlichen Zwecken und die Zerstörung der Mangrovenwälder schädigen das bereits beeinträchtigte Ökosystem weiter. Die bisher vorhandene Katastrophenvorsorge und das Katastrophenmanagement sind selten regional übergreifend, häufig mangelt es an Koordination. Die Region droht zunehmend unbewohnbarer zu werden.
Was ist das Ziel des Projektes?
In der gefährdeten Fluss- und Küstenregion werden die Voraussetzungen geschaffen, den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels ganzheitlich zu begegnen. Es wird ein Netzwerk aufgebaut, bestehend aus Dorfgemeinschaften, Regierungsabteilungen und Behörden. Durch die Einbeziehung von Behörden und durch die Steigerung ihrer Kapazitäten wird sich das Katastrophenmanagement dauerhaft verbessern. Die Menschen vor Ort werden befähigt, sich in Zusammenarbeit mit diesen Institutionen besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten und auf diese mit größerer Stabilität zu reagieren. Der Lebenserwerb wird durch die Modernisierung landwirtschaftlicher Praktiken verbessert und sichert so die Ernährung. Erneuerbare Energiesysteme bewirken eine sichere und saubere Energieversorgung in den Dörfern. Gemeinden und lokale Regierungen werden geschult, nachhaltigere Technologien zu verwenden und eine ökologische Entwicklung zu verfolgen. Die wirtschaftliche Situation von Frauen und ihre Rechtsicherheit wird gestärkt.
Was sind die wichtigsten Aktivitäten?
Einbeziehung von Behörden auf lokaler, kommunaler und nationaler Ebene und Aufbau eines Expertennetzwerks in den Bereichen Klimawandel, Katastrophenmanagement, Landwirtschaft und Fischerei
Ausbildung von Nachwuchsberatern, um in den Dorfgemeinschaften über klimaverträgliche Landwirtschaft und Katastrophenschutz zu informieren und insbesondere mit Frauengruppen zu arbeiten
Schulung von Gemeindevertretern und Jugend- und Frauengruppen innerhalb der Dorfgemeinschaften zum Verständnis lokaler Katastrophen und ihrer ursächlichen Faktoren, zu Frühwarnung und Evakuierung sowie zu den verschiedenen Phasen der Katastrophenbewältigung
Regelmäßig wiederkehrende Kampagnen zu klimafreundlicher Landwirtschaft sowie Schulungen für Bauern zu landwirtschaftlichen Methoden
Naturbasierte Methoden zum Schutz vor Überschwemmungen und Erosionen
Schulung von Frauengruppen in Führungs- und Beratungsfähigkeiten, um Unterstützung zu bieten während und nach Katastrophenereignissen
Beratung und Ausbildung von Bäuerinnen mit speziellem landwirtschaftlichen Training sowie zu den Themen Frauenrechte und gesetzliche Bestimmungen
Trainings und Workshops für Behörden, um Kapazitäten zu schaffen für ökologische und klimafreundliche Entwicklungsmaßnahmen
Nationaler und länderübergreifender Erfahrungsaustausch von Experten am Ende des Projekts und darüber hinaus, um sich zu vernetzen und gewonnene Erkenntnise zu vertiefen und auszuweiten.