Ein Netzwerk zum Schutz der Sundarbans
Die Sundarbans beherbergen den größten zusammenhängenden Mangrovenwald der Erde (ca. 140.000 ha) und befinden sich im Mündungsdelta der Flüsse Ganges, Brahmaputra und Meghna am Golf von Bengalen. Sie sind UNESCO Welt-Kulturerbe seit 1987.
Alle sechs Stunden findet ein Austausch zwischen Süß- und Salzwasser statt und das Steigen und Sinken der Wassermassen bringt ein vielfältiges Ökosystem zur Entfaltung. Hier leben vom Aussterben bedrohte Tierarten wie der bengalische Tiger, die gefährdeten Flussdelfine, das Leistenkrokodil und die indische Phython, ca. 260 Vogelarten und unzählige Tier- und Pflanzenarten. Das Gebiet ist ein komplexes Netzwerk aus Gezeitenwasserstraßen, Wattflächen und kleinen Inseln mit Mangrovenwäldern. Der Mangrovengürtel funktioniert wie ein natürlicher Küstenschutz und wehrt die Wucht der Tropenstürme und Tsunamis ab. Die Wurzeln der Mangroven bilden ein Netzwerk, das vor Erosion schützt.
Wir sind überglücklich und dankbar 😃, dass wir die Zusage vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erhalten haben und unser Projekt "Resilienz angesichts des Klimawandels durch naturbasierte Lösungen im Gangesdelta" am ersten August 2024 starten konnten. Es wird bis zum 30.12.2028 laufen und umfasst Maßnahmen in Indien, Bangladesch und Nepal.
Denn die Sundarbans brauchen dringend weiter Unterstützung! Es leben ca. 4,5 Mio. Menschen am Rande der Sundarbans, davon ca. 3,5 Mio. in Indien, die Landfläche des indischen Teils der Sundarbans beträgt 40%, in Bangladesch liegen 60%.
Durch Wirbelstürme, Überschwemmungen, Landerosion, Anstieg des Meeresspiegels und Eindringen von Salzen erleben die von Landwirtschaft und Fischerei abhängigen Bewohner den Verlust von Anbauflächen, die Grundwasserressourcen werden unsicher und die steigende Armut zwingt Menschen, Ressourcen weniger nachhaltig zu nutzen.
Um den Problemen entgegenzuwirken werden Netzwerke aufgebaut. Dorfgemeinschaften, Regierungsabteilungen und Behörden kommen so in einen engeren Austausch und die Menschen vor Ort werden befähigt, sich in Zusammenarbeit mit diesen Institutionen besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten. Bereits gemachte Erfahrungen helfen ihnen, sich effektiver zu schützen.
Neue Erkenntnisse über resistente Pflanzen und angepasste Anbaumethoden helfen den Bauern, weiterhin ihren Lebenserwerb und die Ernährung ihrer Familien zu sichern. Der Einsatz von erneuerbaren Energiesystemen bewirkt eine sichere und saubere Energieversorgung in den Dörfern. Gemeinden und lokale Regierungen werden geschult, nachhaltigere Technologien zu verwenden und eine ökologische Entwicklung zu verfolgen. Besonders die Frauen werden unterstützt, denn sie sind durch die Verarmung besonders gefährdet in Abhängigkeiten zu geraten, ausgebeutet zu werden und Gewalt ausgesetzt zu sein.
Hier kannst Du mehr über das Projekt erfahren:
Karuna Deutschland wure 2023 in die kollaborative Initiative regenerate Sundarbans eingeladen, die Organisationen und andere Akteur*innen vereint, um die Sundarbans als Modellregion für Umweltschutz und die Stärkung von lokalen Gemeinschaften zu etablieren. Seit einem Jahr ist dieses Netzwerk nun aktiv, gemeinsam arbeitet die Initiative an Themen wie Plastikmüll-Management, nachhaltiger Landwirtschaft und dem Zugang zu sauberem Wasser.
Im ersten Jahr von Regenerate Sundarbans haben wir bereits viel erreicht:
🗑️ über 1300 Tonnen Plastikmüll gesammelt und weiterverarbeitet
🌱 mehr als 3 Millionen Mangroven und andere Bäume gepflanzt
💧 3530 Haushalte mit sauberem Trinkwasser versorgt und tausende mehr mit Schulungen zu Gesundheit und Hygiene erreicht, denn die Armut und die erschwerten Bedingungen in den Sundarbans führen zu erhöhten Gesundheitsrisiken.
Lade Dir hier den Bericht über das erste Jahr regenerate Sundarbans herunter: