Bildung und Lebenschancen für Nomadenkinder
BETEILIGTE PERSONEN
3.748
THEMEN
Bildung, nachhaltiger Lebenserwerb
ORT
Indien
LAUFZEIT
2025-2027
GEFÖRDERT VON
Was sind die Herausforderungen?
Der Criminal Tribes Act von 1871, bekannt als CTA, stigmatisierte in der Vergangenheit bestimmte Gemeinschaften, indem er sie als kriminelle Stämme bezeichnete. Diese Bezeichnung führte zu einer weit verbreiteten gesellschaftlichen Wahrnehmung von Kriminalität unter den Mitgliedern dieser Stämme, was zu sozialer und wirtschaftlicher Marginalisierung führte. Selbst nach der Aufhebung des CTA im Jahr 1947 blieb die soziale Stigmatisierung bestehen und führte zu ihrer Ausgrenzung aus der Mehrheitsgesellschaft. Die Mitglieder der Gemeinschaften arbeiten als Arbeiter im Straßenbau und in der Landwirtschaft und haben keine grundlegenden Staatsbürgerschaftsdokumente wie Geburtsurkunden, Rationskarten, Kastenzertifikate und Wählerausweise. Frauen, die diesen Stämmen angehören, sind dreifacher Diskriminierung aufgrund von Kaste, Klasse und Geschlecht ausgesetzt. Die Idate-Kommission berichtete 2016, dass 61 Prozent der Frauen noch nie eine Schule besucht haben und von den übrigen 40 Prozent keine über den Sekundarschulabschluss hinausgekommen ist. Die Kinder müssen früh mit für den Lebensunterhalt der Familie sorgen, in dem sie Kinderarbeit leisten oder zum Betteln geschickt werden. 72 Prozent der Kinder sind in Schulen eingeschrieben, können den Unterricht jedoch nicht regelmäßig besuchen und 28 Prozent brechen ihn ab. Insbesondere die Ausbildung der Mädchen wird als nicht notwendig erachtet. Sie werden nicht weiter in die Schule geschickt, wenn die finanziellen Mittel knapp sind, und häufig früh verheiratet (Kinderehen).
Was ist das Ziel des Projektes?
1000 Kinder (60 Prozent Mädchen und 40 Prozent Jungen), bei denen die Gefahr besteht, dass sie die Schule abbrechen und in Kinderarbeit und Kinderheirat verwickelt werden, erhalten direkte Unterstützung, um die Schule zu absolvieren. Sie werden für Kinderrechte und Kinderschutz sensibilisiert. Das Projekt fördert besonders die Mädchenbildung, um die Praktiken der Kinderheirat zu verringern.
Was sind die Hauptaktivitäten?
Durch Kinderräte (Bal Panchayat) werden die Kinder der Community gestärkt und lernen, sich aktiv für ihre Kinderrechte zu engagieren.
Information der Eltern über Schutzgesetze und Kinderrechte, wodurch ein besserer Schutz und eine bessere Unterstützung für die Kinder durch die Eltern gewährleistet wird.
Veranstaltungen mit Kindern und Eltern zum Thema Drogenmissbrauch.
Monatliche Treffen und zusätzliche Seminare für Kinder und Jugendliche zur Anleitung, Mentoring und Trainings zur Kompetenzentwicklung. Dadurch werden sie in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt, sie wachsen in Führungsrollen hinein und werden befähigt, sich für die Gemeinschaft zu engagieren.
Einrichtung von Lernzentren und Förderunterricht, wo den Kindern, insbesondere den Mädchen, ein sicherer Raum zum Lernen geboten wird. Die Zentren werden mit notwendigem Schulmaterial, Bibliothek und modernen Unterrichtsmaterialien ausgestattet. Ausbildung von Hilfslehrkräften, welche die Leitung der Lernzentren übernehmen und auf Dorfebene mit den Kindern und deren Familien in Kontakt stehen und die Kontinuität der Anwesenheit der Kinder gewährleisten.
Aufbau von guten Beziehungen zwischen gemeinschaftsbasierten Organisationen (CBOs) und relevanten Behörden wie Polizei, Child Welfare Committee, Dept. for Women and Child Development, um sich für Kinderrechte einzusetzen.